Full Court Press (Zeitung)
- Geschrieben von: Martin Vogel
- Hauptkategorie: News
- Kategorie: Full Court Press (Zeitung)
- Zugriffe: 303
Natürlich, wir sehen faire und spannende Spiele, stehen kurz dem Abschluss eines Namenssponsorings und haben boomende Zuschauerzahl auch dank der unzähligen NBA-Scouts in unseren halle. einzig das Management in Trier und Schwelm bereitet nach wie vor Sorgen.
Grade im Tabellenkeller drehte sich in den vergangenen Wochen ja schon öfters mal das Managerkarussell. Geben sich da manche Manager zu schnell auf, oder woran liegt es?
Die Liga ist ein hartes Geschäft, wir haben 20 mehr oder weniger gleichwertige Teams und da steigt einem schnell das Wasser zu Kopf. Ich hoffe, in beiden Städten wird es in Kürze besser.
Was sind für sie die positiven, was die negativen Überraschungen diese Saison?
Wer hätte schon gedacht, dass Frankfurt und JayJo oben mitspielt?! Auch Ludwigsburg ist trotz schläfrigem Management sehr gut dabei. Und wer hätte gedacht, dass Rhöndorf dort oben steht. Enttäuschend sicher ALBA Berlin, die mit dämlichen Heimniederlagen eine bessere Platzierung verschenkt haben. Oldenburg wird sich hingegen jetzt aus dem Keller befreien.
In den letzten Jahren gab es immer wieder Liquiditätsprobleme bei manchen Teams. Hat die Liga dieses Jahr ein Auge auf diese Problematik oder gibt es schon wieder Kandidaten für den Insolvenzabstieg?
Leider habe ich im Moment zu viel zu tun um mich mit dieser Angelegenheit zu befassen.
Das heißt also, jederzeit könnten neue Schreckensnachrichten die Liga treffen? Viele Teams haben ja vor der Saison schwer aufgerüstet und sich einen Kader voller Stars geleistet...
Nein, da werden wir schnell einschreiten. Aber derzeit muss man da den Teams vertrauen. Aber das macht mir bei den Managements auch absolut keine Sorge. Wir haben da sehr zuverlässige Praktikanten.
Tigger, wir danken ihnen für dieses Gespräch.
- Geschrieben von: Martin Vogel
- Hauptkategorie: News
- Kategorie: Full Court Press (Zeitung)
- Zugriffe: 577
Vor genau 50 Jahren, 1954 ist es, wird zum ersten Mal im Oldenburger Turnerbund (OTB) Basketball gespielt. Bereits fünf Jahre später spielen die Norddeutschen in der höchsten Spielklasse, der Oberliga Nord. Auch die Jugend kommt auf den Geschmack, so dass 1962 die A-Jugend den Deutschen Meistertitel erreichen kann. In Ermangelung einer deutschen Meisterschaft bei den Herren werden die halt 1964 Norddeutscher Meister, was die Jugend wiederum dazu bringt, 1965 gleich wieder deutscher Meister zu werden. Derart provoziert, spielen die ersten Herren von 1966 an halt Bundesliga, wo sie allerdings nicht mit den Mannschaften aus Heidelberg, Gießen oder Wolfenbüttel um Titel, sondern im Mittelfeld spielen, bis sie 1971 absteigen. Erst 1985 können die Huntestädter wieder in die erste Liga aufsteigen, wo man allerdings nur eine Saison bestreiten kann, bevor es wieder in Liga 2 geht. Trotzdem schien dieses Jahr etwas geweckt zu haben, 1987 geht es wieder hoch in Liga eins, wo man die Oldenburger allerdings anscheinend immer noch nicht haben will. Wieder geht es nach einem Jahr BBL in die Zweitklassigkeit. In diesem Jahrtausend sollte man es nicht mehr in die höchste deutsche Spielklasse schaffen. Erst 2000 steigen die Niedersachsen wieder auf, und diesmal schafft man sogar auf Anhieb den Klassenerhalt. Unter dem Namen EWE Baskets Oldenburg wird 2002 das TOP4-Turnier um den BBL-Pokal erreicht, 2003 die Play-Offs, wo man in vier Niedersachsenderbys am Ende den Braunschweigern unterliegt. 2004 kann man wieder die Luft der Postseason schnuppern, allerdings nicht lange, denn die Bamberger machen kurzen Prozess und sweepen die Thunderbirds aus den Play-Offs.
Die sind auch dieses Jahr das Ziel, und nach dem enttäuschenden Abschneiden zu Saisonbeginn und dem Managerwechsel sollte an der Hunte eigentlich nichts unmöglich sein. Das Potential zumindest ist da, und 40 Jahre nach der norddeutschen Meisterschaft hätten die EWE Baskets bestimmt nichts gegen einen weiteren Titel… allerdings wird das dieses Jahr wohl nichts.
- Geschrieben von: Martin Vogel
- Hauptkategorie: News
- Kategorie: Full Court Press (Zeitung)
- Zugriffe: 674
Für Zoran Kukic kam Nino Garris, für Geld Jörg von Döllen, für Khartchenkov kam Möbius; Jimmy James, Lars Grübler und Kevin Burleson gingen für Denis Wucherer, Derrick Allen und Patrick Palzer; Patrick Femerling kam für Marko Pesic und Marcin Gortat, dann leistete man sich noch Johannes Herber für Bargeld um am Ende noch Bill Edwards gegen Michael Jordan zu tauschen. Den aus Quakenbrück, denn bei so viel Trades wäre Michael Jeffrey Jordan in Ulm eigentlich gar nicht soooo unrealistisch...
Inwieweit nutzen Ulm diese Trades? Eine kluge Entscheidung war sicherlich die Abgabe von Dollar-Bill Edwards. Er zeigte vor allem offensiv nicht die Leistung, die von ihm erwartet wurde, was mit "MJ" besser werden sollte, auch wenn man vom Spielmacher nicht so viele Rebounds erwarten kann wie von Edwards. Der zweite Trade mit den Artland Dragons, Pesic und Gortat gegen Femerling nutzt beiden Seiten. In Pesic geben die Ulmer einen sehr guten BBL-Spieler ab, um in Femerling einen guten europäischen Spieler zu bekommen. Damit das klappt, geht mit Gortat noch ein Spieler, der bei genügend Einsatzzeit von der Bank einiges an Entlastung bringen kann. In Herber holte man einen Point Guard mit viel Potential, der zusammen mit Jordan ein schnelles Duo bilden kann, wenn die beiden gemeinsam auf dem Feld stehen und dem US-Amerikaner ansonsten die nötigen Pausen geben kann.
Auch der größte der Trades, der mit den damaligen ICELINErn aus Karlsruhe, fällt zu Gunsten der Ulmer aus, denn Jimmy James und Lars Grübler werden wohl auch mit steigender Spielzeit nur schwer den Wegfall von Derrick Allen kompensieren können. Ulm hingegen bekommt mit Allen und Wucherer zwei gute Spieler, die konstant Leistung bringen können. Ein Fragezeichen bleibt hinter dem Trade Kukic gegen Garris. Garris wird endlich konstanter werden müssen um die Leistungen Kukics auf dem Scoreboard ersetzen zu können und einige andere Spieler müssen ihre Reboundarbeit steigern.
Ulm hat momentan eine sehr gute Starting Five, die für sicherlich mehr als nur den 10. Rang gut ist, wird allerdings durch die unerfahrene Bank wieder ein wenig nach unten gezogen. Grade in den Zeiten der "10-Spieler-Minimum"-Regeln kann dies in den nächsten Spielen ein wichtiger Faktor werden, und es wird schwierig eine Wertung vorher abzugeben. Sollte Ulms S5 allerdings einen 20-Punkte-Vorsprung herausspielen, bevor die Jungen auf das Feld kommen und Erfahrung sammeln, ist mit denen, die's auch von ratiopharm gibt, auf alle Fälle zu rechnen.
- Geschrieben von: Chrischan
- Hauptkategorie: News
- Kategorie: Full Court Press (Zeitung)
- Zugriffe: 633
Wir sind eine homogene Mannschaft. Jeder im Team, insbesondere die beiden Neuzugänge Uka Agbai und Modibo Diarra, wissen ihre Stellung im Team. Dazu sind wir immens reboundstark, was immer wieder zu zweiten Chancen und zu Fastbreaks führt.
Haben da nicht manche Spieler ein paar kleine Probleme, sich unterzuordnen? Ich meine, man hört zwar immer "Das Team ist der Star", aber nach innen brodelt es...
Da kann ich dich in der Tat beruhigen. Schaut man mal auf die Statistiken unserer Bankspieler, so wird man eindeutig überrascht: Sie sind fast die Effizientesten im Team auf 40 Minuten hochgerechnet. Aber apropos "Bankspieler"... Mit unserer 8-Mann-Rotation findet dies fast nicht statt, schließlich bekommen fast alle über 20 Minuten Einsatzzeit dafür. Die, die reinkommen geben immer 120%-Einsatz und bringen diese wichtigen Impulse, die man benötigt, um ein Spiel zu gewinnen. Wer gute Leistung im Training bringt, der spielt auch, daher wird auch hier immer Gas gegeben.
Wo wir grade bei den Bankspielern sind, du hast die 10-Spieler-Regel auch stark kritisiert. Wo liegt für dich der Fehler bei der Sache?
Es ist doch letztlich die Entscheidung vom Trainer bzw. Management, wie viel Spieler aufgestellt bzw. Vollprofis verpflichtet werden. Das von der Ligaleitung reingeredet wird ist damit völliger Schwachsinn. Es gibt genug Pros und Contras für einen großen bzw. kleinen Kader. Wir haben eben mit einem kleinen, mit einem guten und vor allem gleichstarken, Kader geplant. Warum dies nicht toleriert wird, ist und bleibt mir schleierhaft.
Okay, bleiben wir mal bei der BBL. Bei der 10-Spieler-Regel hat man ja nun gemerkt, dass keine richtige Einigung zustande gekommen ist. Wie ist die Arbeit der Manager untereinander? Grade aus Berlin kommen ja immer wieder kleinere Sticheleien.
Das mein Berliner Freund ein bestimmtes Problem mit unserem Verein und Umfeld hat ist hinlänglich bekannt. Glücklicherweise steht er damit, neben einem einzigen weiteren Vertreter, alleine da. Das Verhältnis zu anderen Managern ist sehr gut und daher ist es keine Seltenheit, wenn man nach dem Spiel zusammen Essen geht und das Spiel und andere Dinge rund um den Basketball sachlich ausdiskutiert.
Nach etwa einem Viertel der Saison lassen sich bereits einige Tendenzen ablesen. Wer sind für dich die positiven und negativen Überraschungen der Saison?
Ich denke ein Blick auf die Tabelle genügt hierfür. Neben uns überrascht vor allem Rhöndorf, zu Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, positiv. Auch Würzburg hat gut begonnen, wird aber offenbar nun von der Realität eingeholt. Dagegen völlig überraschend am Tabellenende liegt eindeutig TBB Trier und die EWE Baskets aus Oldenburg. Die dortigen Manager sollten vom Ludwigsburger Powermanagement einiges abschauen, schließlich ist meine Kollege aus Rhöndorf ein Ludwigsburger Urgestein.
Abschließend wird es noch mal persönlich: In vielen Internetforen, die sich dem Basketball verschrieben haben liest man immer wieder "Der Manager der Ludwigsburger ist sooo süß". Ich will nicht wissen ob da was dran ist, die Antwort kann ich mir denken, sondern nur, ob du noch zu haben bist, damit die E-Mail-Flut in unserer Redaktion ein Ende hat...
[lacht] Wirklich? Das ist mir neu?! [lacht] Ich kann euch leider nicht beruhigen, und übernehme die fälligen Arbeitskosten, sollte meine Traumfrau dabei sein. [grinst]
Ich finde, das ist ein würdiges Ende eines tollen Interviews. Danke für die Zeit nach Ludwigsburg!
- Geschrieben von: Martin Vogel
- Hauptkategorie: News
- Kategorie: Full Court Press (Zeitung)
- Zugriffe: 597
Gleich mal los: Wem genau haben wir denn die Wiederherstellung des Spielbetriebes zu verdanken, und wie kam es dazu?
Der genaue Anfang lässt sich glaube ich kaum noch richtig zurückentsinnen... auf jeden Fall hatten Mario und ich die Idee, die durchaus exzellente Arbeit von ElCheffe, die leider so aprupt endete, fortzuführen. Dazu kam mit Chrischan ein höchst kompetenter Webmaster - die meiste Arbeit lag somit bei ihm und Mario, aber wir können mit dem Jetzt-Erreichten sehr zufrieden sein denke ich. So heißt es ja auch vielerorts: 'Das wirds noch einige Jahre geben'.
Die neue Ligenzusammensetzung ist ja nicht wie die in der letzten Saison. Die mit den neuen Teams sollen frischen Wind in die Liga bringen, das ist klar. Aber gab es im Präsidium nicht ab und an auch die Frage, ob man nicht in einer großen Stadt ein Team "installieren" sollte? Mit dem Sommertheater hatte die BBL in dieser Saison ja nun genug öffentliche Aufmerksamkeit...
Es gibt glaube ich derzeit keinen Bedarf an großen Städten. Mit Rhöndorf, Ulm, Düsseldorf und natürlich gerade Bremerhaven haben wir riesiges Fanpotential dazu gewonnen, auf das die Liga stolz sein kann. Ich denke, daran werden wir noch viel Freude haben. Sicherlich sind grade die 38 Spieltage überdenkenswert und eine Ligareduzierung nicht vom Tisch. Kann also sein, dass es ab der Winterpause es dann für 4 statt 2 Teams eng wird.
Auch der Modus ist geändert worden. Die Abstiegsrunde ist wieder da, und es gibt mehr Teams in den Play-Offs. Ist diese Änderung eine direkte Folge der Aufstockung, oder wäre sie auch bei 16 Teams gekommen?
Die Abstiegsrunde wäre auch bei nur 16 Teams wiedergekommen. Ich bin ein Freund von spannenden Abstiegsendspielen und die gibt es gerade in dieser Runde. Die Vorqualifikation zu den Play-Offs mit 16 hätte es natürlich nicht gegeben. Auch das ist ein ganz besonderer Reiz der Saison 2004/05, wie ich finde.
Eine Standard-Frage: Wie siehst du die BBL im internationalen Vergleich?
Im letzten Jahr haben die deutschen Teams international dominiert - was sicher auch an der Fehleinschätzung vieler ausländischer Teams lag. In diesem Jahr sind schon ein paar konkurrenzfähige Teams dabei, mehr möchte ich dazu aber aus dem eigenen Gesichtspunkt ALBA Berlin nicht sagen.
Abschließend noch die Frage: Was wünschst du dir ganz persönlich als Commissioner für die neue Saison?
Faire spiele, Faire Verhandlungen und kompetent mitarbeitende Managerkollegen bei den möglichen Neuerungen, die die Saison mit sich bringt.
Danke für deine Zeit und für das Gespräch.
Immer gerne, Danke für die Zeitung [lacht].


