Wir sind eine homogene Mannschaft. Jeder im Team, insbesondere die beiden Neuzugänge Uka Agbai und Modibo Diarra, wissen ihre Stellung im Team. Dazu sind wir immens reboundstark, was immer wieder zu zweiten Chancen und zu Fastbreaks führt.
Haben da nicht manche Spieler ein paar kleine Probleme, sich unterzuordnen? Ich meine, man hört zwar immer "Das Team ist der Star", aber nach innen brodelt es...
Da kann ich dich in der Tat beruhigen. Schaut man mal auf die Statistiken unserer Bankspieler, so wird man eindeutig überrascht: Sie sind fast die Effizientesten im Team auf 40 Minuten hochgerechnet. Aber apropos "Bankspieler"... Mit unserer 8-Mann-Rotation findet dies fast nicht statt, schließlich bekommen fast alle über 20 Minuten Einsatzzeit dafür. Die, die reinkommen geben immer 120%-Einsatz und bringen diese wichtigen Impulse, die man benötigt, um ein Spiel zu gewinnen. Wer gute Leistung im Training bringt, der spielt auch, daher wird auch hier immer Gas gegeben.
Wo wir grade bei den Bankspielern sind, du hast die 10-Spieler-Regel auch stark kritisiert. Wo liegt für dich der Fehler bei der Sache?
Es ist doch letztlich die Entscheidung vom Trainer bzw. Management, wie viel Spieler aufgestellt bzw. Vollprofis verpflichtet werden. Das von der Ligaleitung reingeredet wird ist damit völliger Schwachsinn. Es gibt genug Pros und Contras für einen großen bzw. kleinen Kader. Wir haben eben mit einem kleinen, mit einem guten und vor allem gleichstarken, Kader geplant. Warum dies nicht toleriert wird, ist und bleibt mir schleierhaft.
Okay, bleiben wir mal bei der BBL. Bei der 10-Spieler-Regel hat man ja nun gemerkt, dass keine richtige Einigung zustande gekommen ist. Wie ist die Arbeit der Manager untereinander? Grade aus Berlin kommen ja immer wieder kleinere Sticheleien.
Das mein Berliner Freund ein bestimmtes Problem mit unserem Verein und Umfeld hat ist hinlänglich bekannt. Glücklicherweise steht er damit, neben einem einzigen weiteren Vertreter, alleine da. Das Verhältnis zu anderen Managern ist sehr gut und daher ist es keine Seltenheit, wenn man nach dem Spiel zusammen Essen geht und das Spiel und andere Dinge rund um den Basketball sachlich ausdiskutiert.
Nach etwa einem Viertel der Saison lassen sich bereits einige Tendenzen ablesen. Wer sind für dich die positiven und negativen Überraschungen der Saison?
Ich denke ein Blick auf die Tabelle genügt hierfür. Neben uns überrascht vor allem Rhöndorf, zu Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, positiv. Auch Würzburg hat gut begonnen, wird aber offenbar nun von der Realität eingeholt. Dagegen völlig überraschend am Tabellenende liegt eindeutig TBB Trier und die EWE Baskets aus Oldenburg. Die dortigen Manager sollten vom Ludwigsburger Powermanagement einiges abschauen, schließlich ist meine Kollege aus Rhöndorf ein Ludwigsburger Urgestein.
Abschließend wird es noch mal persönlich: In vielen Internetforen, die sich dem Basketball verschrieben haben liest man immer wieder "Der Manager der Ludwigsburger ist sooo süß". Ich will nicht wissen ob da was dran ist, die Antwort kann ich mir denken, sondern nur, ob du noch zu haben bist, damit die E-Mail-Flut in unserer Redaktion ein Ende hat...
[lacht] Wirklich? Das ist mir neu?! [lacht] Ich kann euch leider nicht beruhigen, und übernehme die fälligen Arbeitskosten, sollte meine Traumfrau dabei sein. [grinst]
Ich finde, das ist ein würdiges Ende eines tollen Interviews. Danke für die Zeit nach Ludwigsburg!


