Doch weitab vom Auktionslärm steht den Managern eine weitere Möglichkeit offen, ihr Team zu stärken und dem angestrebten Saisonziel ein Stückchen näher zu kommen. In der kommenden Woche finden erstmalig Trainingscamps statt, bei denen die Teams geführt von spezialisierten, professionellen Coaches an wenigen Tagen ein gezieltes und äußerst intensives Trainingsprogramm, basierend auf modernsten Trainingsmethoden, durchlaufen. "Die Camp-Teilnahme ist mit nicht ganz unerheblichen Kosten verbunden, keine Frage. Aber das ist meiner Meinung nach immer noch besser, als die Kohle in den Auktionen in einen mittelmäßigen Spieler vom College zu investieren, der im Saisonverlauf nur weit hinten von der Bank kommt und den Etat belastet", meint etwa Karlsruhes Manager Shadow. Tatsächlich bieten die Camps den Managern die Möglichkeit, gezielt an den Schwächen ihrer Teams zu arbeiten.
Zur Auswahl stehen zwei Camps. Bei Camp 1 (Kostenpunkt: 300.000 Euro) beauftragt der Manager zwei Trainer und kann sich zwei Bereiche (zur Auswahl stehen: Shooting, Rebounds, Offense, Defense, Athletik) aussuchen, in denen alle Spieler des Teams verbessert werden. Bei Camp 2 (Kostenpunkt: 400.000 Euro) kommt ein weiterer Coach hinzu, der intensiv an der Verbesserung der Kondition arbeitet. "Die Auswirkung auf einzelne Spieler hält sich in Grenzen. Aber auf das Mannschaftsrating wirkt es sich durchaus positiv aus", sagt ein anerkannter Liga-Analyst.
Die Teilnahme an den Camps ist absolut freiwillig. Dennoch glaubt TS nicht, dass sich viele Vereine daran beteiligen werden: "Ich kenne die Managerszene doch viel besser als alle anderen. Es läuft immer nach Schema X ab: Mit full-speed rein in die Auktionen, vorher vielleicht noch einen Spieler entlassen, um unterm Strich vielleicht keine Verbesserung oder gar eine Verschlechterung zu erreichen. Aber auf mich will ja keiner hören. Ich wollte ja eigentlich einen Manager-TÜV einführen - wer in die Liga rein will, muss sich erst von mir schulen und prüfen lassen. Aber die Ligaleitung will nicht. Die stecken doch alle unter eine Decke".


