Auf dem Weg dahin geht es im Halbfinale nun gegen Nachbar Serbien-Montenegro. Die Mannen von Frazor hatten im Bruderduell mit Bosnien-Herzegowina 106:88 gewonnen und eindrucksvoll die Vormachtstellung auf dem Kontinent untermauert. Peja Stojakovic (22/8/4), Zeljko Rebraca (19/8) und Igor Rakocevic (16) waren die besten beim Sieger, die nie wirklich ernsthaft gefordert wurden. Erfolgreichster Korbjäger der Bosnier war Damir Krupalija (21/6). Für Bosnien geht es nun gegen Deutschland um einen ordentlichen Abschluss der Titelkämpfe.
Eine Galavorstellung lieferte Litauen ab. Mit 105:69 zerlegten die Schützlinge von broman das hoffnungslos überforderte Russland und ließ die überflüssige Niederlage gegen Kroatien damit vergessen. Aus einer unfassbar ausgeglichenen Truppe ragten Arvydas Macijauskas (20), Zydrunas Ilgauskas (19/8) und Sarunas Jasikevicius (17/3/7) heraus. Bei Russland war es wieder einmal Andrei Kirilenko (20/8/4), der sich als einziger im Stande sah, dem litauischen Offensivfeuerwerk etwas entgegen zu setzen. "Freut mich, dass Ilgauskas neben seinem guten Spiel noch den 4. Hochball des Turniers gewonnen hat. Damit ist unser Minimalziel erreicht und alles was jetzt noch kommt, ist Bonus", bilanzierte Litauens Pressesprecher Marian Reibert.
Gegner Litauens im Semifinale wird Frankreich sein, Russland trifft in der Platzierungsrunde auf Spanien. In einem hochklassigen Match zogen die Jungs von BBL-Meistermanager Da_Rockwilder knapp mit 80:85 den Kürzeren, weil Superstar Pau Gasol (13/8) auch im vierten Spiel nicht zu seiner Form fand. Stattdessen zeigten sich Juan Carlos Navarro (18/4/4) und Roberto Duenas (17) in guter Verfassung. Auf der Gegenseite war es aber ein Tony Parker in MVP-Form (25/4/5), der nicht nur über 40 Minuten blendend Regie führte, sondern auch in der Schlussphase an der Linie die Nerven behielt. Nicht besonders taktisch klug hatte Spanien den kleinen Guard immer wieder gefoult um die Uhr zu stoppen. So konnte Frankreichs Trainer Rick Pitino über das ganze Gesicht strahlen. Sein erster Kommentar nach dem Schlusspfiff galt der Verteidigung und seinem Team: "Wir haben Gasol im Rahmen unserer Möglichkeiten hervorragend verteidigt und über diesen Weg das Spiel der Spanier gestört. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft." Der sportliche Leiter Lomax bilanzierte: "Unsere Defense war klar auf Paus Spiel ausgerichtet. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Nun liegt es an uns, den nächsten Schritt zu gehen. Wenn wir es schaffen, diesen Leistungsschub bis zum Spiel gegen Litauen zu konservieren ist sogar das Finale greifbar. Aus der Underdog-Position gegen die scheinbar übermächtigen Balten, wollen wir versuchen das Unmögliche möglich zu machen."


